Sonntag, 11. August 2013

Das Ende.

Wow. Das ging schnell. Ist wirklich schon Mitte August? Offensichtlich, denn Freitag hatte ich meinen letzten Arbeitstag in den USA. Acht Monate Studium und Arbeit, neue Leute und fremde Kultur. Und alles ging so schnell vorbei...
Iregndwie ist es aber doch eine lange Zeit. Die Abreise aus Deutschland kommt mir unendlich weit weg vor. Als Fremdkörper in die USA gekommen bin ich mir inzwischen sicher, dass ich in meinem Heimatland erst einmal ein bisschen Integrationszeit brauche.
Eine Deutsche, die ich hier getroffen habe, und die viel herum gekommen ist in der Welt, hat gemeint, dass sie den größten Kulturschock defintiv nicht in Japan oder im nahen Osten hatte, sondern in den USA. Denn irgendwie erwarte man sie sich so ähnlich wie Deutschland und merkt erst nach besagtem Schock, wie falsch man damit liegt. Das kann ich unterschrieben. Die USA sind sehr anders, trotz 'westlicher' Kultur.
Einer meiner Grundsätze hier war Politik Politik sein zu lassen und so wenig darüber zu reden wie möglich. Vor allem aufgrund der (sehr deutschen) Neigung zur Besserwisserei defintiv eine gute Entscheidung, denn ich konnte so ohne den teutonischen Zwang zur (moralischen) "Richtigstellung" wahnsinnig interessante und unterschiedliche Leute kennen lernen. Sozialisten und Soldatinnen, Rednecks und Religionsverweigerer.
Dementsprechend wende ich diese politiklose Taktik auch auf meinen abschließenden Blogeintrag an. Denn Amerika auf politische Meinungen zu reduzieren (von denen es hier weit mehr gibt, als der durchschnittliche Europäer aufgrund des Medienbildes vielleicht denken mag) würde dem vielleicht diversesten Land der Welt nicht gerecht.
Die Freundlichkeit der Menschen, die Vielfalt auf den Strassen und in den Köpfen und eine Lebenseinstellung die viel entspannter ist, als in Good old Germany stechen heraus, genauso wie Waffenvernarrtheit, grotesk-große Autos und Armut.
Diese Woche beginnt der letzte Teil meines Abenteuers, in dem ich drei Wochen lang die USA bereise und mir hoffentlich ein noch besseres Bild dieses Landes machen kann. Zum mittleren Westen (Cincinnati) kommt nach und nach noch der Süden, die Ostküste und die Westküste hinzu. Drei Zeitzonen, vier Regionen und keines dieser Ziele mit einem jeweils anderen zu vergleichen. Ein verrücktes Land.
Dementsprechend neigt sich natürlich auch mein Blog hiermit dem Ende zu. Als Reiseblog war er nie geplant. Nun werde ich nicht der Versuchung erliegen, acht Monate Lebenserfahrung in einem Satz zusammenzufassen, aber ein Fazit kann ich definitiv ziehen:
Die letzten acht Monate haben mich einen Arbeitsplatz, eine funktionierende Beziehung und mehr als 10.000 Euro gekostet. Und ich würde es jederzeit wiederholen.

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