Montag, 1. Juli 2013

Sommer in Cincinnati

Da hab ich groß versprochen, dass ich nach den Prüfungen wieder sehr regelmäßig blogge. Und dann das. Mein letzter Post war im April. Das ist zwei Monate her.
Sollte der Blog bei soviel unregelmäßig von überhaupt noch jemandem gelesen werden entschuldige ich hiermit bei dieser Person.
Allerdings, als kleine Rechtfertigung: Es bleibt viel weniger Zeit zu schreiben als zur Pruefungszeit angenommen. Ich leiste gerade ein Vollzeitpraktikum ab, organisiere meine Tour durch die USA nach Cincinnati und versuche nebenbei mir die zusätzlichen Kilos abzutrainieren, die mir die USA bisher verpasst haben. Ach ja, und soziale Aktivitäten gibt es auch noch. Doch der Ausreden genug, es muss weitergehen.
Es ist Sommer. Während das in Deutschland gerade wohl nur eine kalendarische Wahrheit ist, so trifft das auf die USA umso mehr zu. Während der Westen und der Süden der USA Rekordtemperaturen verbuchen, die es sogar schaffen Schuhe zum Schmelzen zu bringen, ist der Sommer in Cincinnati wohl ziemlich durchschnittlich. Allerdings liegt Cincinnati auf einem Breitengrad zwischen Neapel und Sizilien, was den Sommer hier generell um einiges sommriger macht als den in Deutschland (dafür war der Winter genauso kalt wie in München).
Die Umgebung dagegen wirkt sehr mitteleuropäisch und grün, von Olivenbäumen und Steppengras keine Spur. Ein Grund hierfür ist sicherlich das typische Ohio-Wetter. Das ist nämlich auch im Sommer nicht weniger wechselhaft als zu jeder anderen Jahreszeit. Während im Januar die Temperaturen noch innerhalb eines Tages von -5°C auf +20°C angesprungen und ebenso schnell wieder abgeklungen sind, so wechselt sich jetzt die Sonne mit Schauern ab, die die Pflanzen nahezu täglich mit ordentlich Wasser versorgen.
Das tut dem sommerlichen Wetter allerdings kaum Abbruch, denn die Schauer und Gewitter ziehen zwar lächerlich schnell auf, verziehen sich allerdings genauso plötzlich wieder und machen der Sommersonne den Weg frei.
Doch neben den gelegentlichen Schauern und den Stunden die ich im Büro verbringe und sehnsüchtig beobachte, wie die Sonne das Areal vor meinem Fenster aufheizt, gibt es vor allem ein Problem, das mich daran hindert das Wetter zu geniessen:
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Daran hatte ich bevor ich Deutschland verlassen habe gar nicht gedacht, aber alle meine münchnerisch-deutschen Sommerbeschäftigungen verlaufen hier ins Leere!
Biergarten gibt es nicht. Flaucher gibt es nicht. Genauso wenig den Englischen Garten. Auch mangelt es an Badeseen und -Flüssen. Und es gibt auch keine Freibäder.
Tatsächlich sind alle urbanen Outdoor-Aktivitäten vollkommen ins private Heim verlagert. Zuhause oder bei Freunden kann man dann grillen oder mit viel Glück in einen Pool springen. Doch das kommt natürlich um einiges seltener vor als sich mit Freunden mal auf ein Bier im Biergarten oder im Englischen Garten zu treffen.
Dementsprechend ist tatsächlich die regelmäßigste Beschäftigung, die ich hier unter freiem Himmel ausübe, gegen die hügelige Stadtplanung von Cincinnati und meine amerikanisierten Essgewohnheiten anzulaufen. Das ist ungemein schade, denn hätte ich dieses Wetter in Deutschland würde mein neu gebildetes Melanin wohl ausreichen um ohne Hautschaden das australische Outback zu durchqueren.
Damit ich zumindest ein bisschen nach Urlaubsbräune aussehe, wenn ich zurück komme ist alleridngs ein großer Trip durch die USA geplant, wenn ich mein Praktikum Mitte August beendet habe. Unter anderem werde ich mich 8 Tage in Californien aufhalten.
Bis es soweit ist wird aber noch ein bisschen Zeit vergehen. In Cincinnati selbst halte ich mich noch fünf Wochen auf und daraus sollten hoffentlich fünf Blog-Einträge entstehen. Summa sumarum ist das einer pro Woche. Wenn ich mich diesmal nicht daran halte dürfen mich meine vielen Leser mich gerne beshitstormen!
Donnerstag ist der vierte Juli. Amerikanischer Nationalfeiertag. Danach sollte es doch zumindest was zu Berichten geben.

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