Samstag, 29. Dezember 2012

Geschichten vom Campus

Zwar werde ich erst in einigen Tagen (wenn auch nur noch sehr wenigen) direkt vor Ort sein, doch Spiegel Online berichtet über Studenten meiner Uni. Da hab ich mir gedacht, das muss hier rein! Dazu ist die Geschichte so facettenreich-amerikanisch, das sie allein dadurch schon fast in diesen Blog gehört.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/studentin-in-usa-haelt-eltern-per-gerichtsurteil-auf-abstand-a-875103.html

Montag, 10. Dezember 2012

Das Amerikanische Konsulat


Jede gute Geschichte braucht ein Ende. Zwar habe ich länger überlegt, ob ich einen dritten Beitrag über meinen Weg zum Visum veröffentlichen soll – aber sonst wären die ersten beiden ja irgendwie unvollendet.

Kopfkino ist eine sehr unterhaltsame Sache. Meist schwer zu kontrollieren, aber leicht vorherzusehen. Wenn man über Stunden und Tage diverse Formulare ausfüllt und E-Mails schreibt und Infoblätter liest, dann malt man sich automatisch den Tag aus, auf den alles zuläuft. Den Tag, an dem man den Termin im amerikanischen Konsulat hat.
Und trotz aller Berichte, dort sei alles gar nicht so schlimm wie erwartet; trotz aller Zusicherungen, dort gehe alles problemlos von statten und man müsse sich keinerlei Gedanken machen: Das Kopfkino spielt im CIA-Hauptquartier. Man wird ausgequetscht über Herkunft und über jede kleinste Unklarheit in den Dutzenden an Formularen, die man übergeben hat. Das alles von einem ehemaligen Army-Offizier, voller Autorität und Aggression. Auf Herz und Nieren wird man geprüft – und mit einem gleich die gesamte Ahnenreihe.
Doch bevor ich meiner Phantasie besseres beweisen konnte, musste ich mich erstmal auf den Termin vorbereiten. Einiges habe ich nachzuweisen – wie mir die amerikanische Botschaft mitteilte. So beispielsweise einen festen Wohnsitz, ausreichende finanzielle Ressourcen und meinen Studienplatz. Für letzteren wird ein Brief von der Uni empfohlen, sowie ein Nachweis bisheriger Noten. Dazu darf ich das Gebäude nur mit Termin betreten, werde ähnlich kontrolliert wie am Flughafen und das Mitbringen großer Taschen sowie sämtlicher elektronischer Geräte ist nicht gestattet. Im Übrigen mit dem Hinweis, dass es auch keine Möglichkeit gibt seine verbotenen Habseligkeiten einzuschließen – soll heißen: Wer aus Versehen sein Handy einsteckt hat es wohl für lange Zeit das letzte Mal gesehen.
Nachdem ich in den zwei Wochen bis zu dem Termin alles zusammengesucht und alle anderen bisher ausgefüllten und/ oder benötigten Dokumente in eine Mappe gepackt hatte konnte es also losgehen. Auf ging es zum Termin. Gleich würde sich zeigen, wer richtiger lag: Meine Fantasie oder die Beteuerungen es sei alles sehr harmlos.
Ich persönlich hatte mein Gespräch im Generalkonsulat in München. Es war kalt, windig und es hat geschneit. Vor dem Konsulat standen einige Leute. Schnell hab ich direkt vor Ihnen ein Schild gesehen, dass darum bat, vor ihm zu warten. Wohlgemerkt – das war alles VOR dem Konsulat.
Nach Schnee und Sturm ohne Kopfbedeckung durfte ich dann irgendwann die Sicherheitskontrolle passieren und das Konsulat betreten. Ich checkte ein, gab meine Dokumente einer Dame die sie ordnete und wurde damit zu einem Schalter geschickt. An diesem brüllte gerade ein Mann mittleren Alters in ständigem Wechsel zwischen Deutsch und Englisch eine Person an, wie sie es denn wagen könne „damit hier anzutanzen“. Also doch das CIA-Verhör. Vielleicht hatten sich alle bisherigen Antragssteller verpflichten müssen, die Geschehnisse herunter zu spielen, damit es neue Interessenten unvorbereitet traf?
Doch nachdem ich alles abgegeben und meine Fingerabdrücke eingescannt hatte musste ich zwar immer mal wieder zu einem Schalter, doch angeschrien wurde ich nicht. Auch nicht ausgequetscht. Eigentlich wurde ich nichts gefragt, außer ob ich denn hier oder in den USA meine Bachelor-Arbeit schreiben würde. Und mir wurde zu meinem Pulli gratuliert, der einem Mitarbeiter des Konsulats zu gefallen schien. Dann: „Ok. Your Visa is approved. Have a great day.“
Keinen einzigen Nachweis musste ich erbringen, es wurden keine Fragen über meine Ahnen gestellt und wenn man die Wartezeit außen vor lässt hat das Ganze vielleicht zehn Minuten gedauert. Das Visum sei dann in circa einer Woche in meinem Briefkasten. Sogar das lief besser als erwartet: Zwei Tage später war es da.
Mein Kopfkino wurde belehrt, dass es falsch lag. Doch wie es nunmal ist in Hollywood: Die Realität interessiert nur selten und ist bestenfalls Beiwerk. Mein Kopfkino wird schon bald wieder mit dem nächsten Blockbuster um die Ecke kommen.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Passierschein A-38-II

Vor wenigen Monaten hatte ich mich bereits über die unglaubliche Bürokratie ausgelassen, der ich ausgesetzt war. Ich hatte keine Ahnung wovon ich sprach. Ich verwöhntes Schengen-Kind…
Seit dem letzten Mal habe ich noch viele neue und tolle Buchstaben-Kombinationen kennen gelernt. So zum Beispiel DS-160, I-94 und SEVIS 901. Dazu kommen noch farbenreich benannte (und ordentlich hohe) zu zahlende Gebühren. Das nicht tatsächlich irgendetwas dabei war, was sich A-38 nannte ist ein statistisches Wunder – schließlich ist die Anzahl der möglichen Buchstaben- und Zahlenkombinationen begrenzt.
Doch von vorne: Nach langem Warten war mein DS-2019 in der Post – frisch aus den USA zu mir geschickt. Das ist die Grundlage, auf der das gesamte Visum aufbaut. Nun, so dachte ich, konnte ich einen Termin im Generalkonsulat ausmachen und das Visum in greifbare Nähe rücken lassen.
Doch als ich mich bei dem Online-System registriert, meine PIN beantragt (und dafür gezahlt) und mich eingeloggt hatte kamen erst einmal weitere Informationen:
Ich solle eine bestimmte Gebühr vor dem Termin gezahlt haben. Dazu komme noch eine andere Gebühr, die ich einer Allianz-Zweigstelle in Berlin namens Roskos & Meier überweisen müsse. Diese sollten mir dann nach ca 3 Werktagen eine Mail mit der Zahlungsbestätigung zukommen lassen. Selbstverständlich liegen alle Gebühren im dreistelligen Dollar-Bereich.
Auch wenn mich die Allianz-Zweigstelle mit staatstragender Funktion für die USA ein wenig verwirrt hatte, sosah ich hier kein großes Problem. Schließlich konnte ich ja Geld schnell überweisen und würde den Termin wohl kaum übermorgen bereits zugewiesen bekommen.
Als nächstes jedoch sollte ich meine DS-160 Nummer angeben. Die stehe direkt unter dem Strichcode. Nachdem ich alle meine Formulare durch gegangen war, war eins offensichtlich: Ein DS-160 war nicht dabei.
Als ich dann irgendwann einmal die Information zusammen hatte um dieses Formular überhaupt zu finden, bezahlte ich die Gebühren, die dafür nötig waren und wollte anfangen das Formular online auszufüllen. Parallel überwies ich auch noch gleich die Visaantragsgebühr an Roskos& Meier. Damit es sich auch lohnt.
Sehr schnell jedoch stellte sich heraus, dass ich für dieses Formular ein Foto bräuchte. Die Anfordrungen hierfür nahmen allein drei Seiten in Aspruch. Unter anderem das vollkommen gängige Fotoformat 5cm x 5cm. Also erstmal zum Fotografen und zur Abwechslung mal Geld ausgegeben. Immerhin wusste der Fotograf genau was zu tun ist.
Also das Foto hochgeladen und mit großer Befriedigung die Nummer der Zahlungsbestätigung eingetragen (ein Schritt weiter!) und weitere Fragen beantwortet. Über eine Stunde lang. Bis ich dann schließlich eine Adresse in den USA angeben sollte. Ich war mir weder sicher ob ich das Manor beziehe oder doch eine WG noch ob ich hier überhaupt meine Wohnadresse angeben sollte – schließlich erfahren diese manche Teilnehmer eines Austauschprogramms erst wenige Tage vor Abflug. Also an die Person geschrieben, die seitens Cincinnati zuständig ist und auf Antwort gewartet: Die Adresse der Uni oder des Programmpartners sollte hier eingefügt werden. Die schickte er mir großzügigerweise gleich mit.
Das Gefühl gegen eine bürokratische Hydra zu kämpfen kehrte so langsam ein. Enervierend-zuverlässig schlug man einer Herausforderung den Kopf ab, tauchte sofort die nächste auf:
Man hatte die Gebühr bezahlt – aber keine Ahnung welche Adresse anzugeben ist. Man will mit dem Formular, auf das man Monate gewartet hat einen Termin in der Botschaft ausmachen – nur um festzustellen, dass ein anderes, gigantisches Formular dafür auch noch notwendig ist. Und für das braucht man noch weit mehr Informationen als für das, das gerade angekommen ist. Und so weiter, und so weiter…
Das Formular zog sich und zog sich. Fragen waren seltsam gestellt oder schwer beantwortbar, oft musste ich googlen, was denn überhaupt von mir verlangt ist. Dann, gegen Ende, nach fast einer Woche hin und her mit diesem Formular kam, von amerikanischer Seite netterweise der Versuch mich aufzuheitern. Über 4 Seiten werden hier geschätzte 100 Fragen gestellt, für die eine charakteristisch ist (und schon fast Legendenstatus erreicht hat): „Haben Sie vor einen terroristischen Anschlag in den USA zu verüben?“. Dieses Grundvertrauen in die Ehrlichkeit von potentiellen Attentätern ist einfach rührend. Oder auch unterhaltend.
Nun ja, nachdem ich alle meine Antworten in den 12 Rubriken zweimal durchgegangen war schickte ich den Antrag ab und ich durfte etwas ausdrucken, auf dem sich zum einen mein Foto befand – und zum Anderen ein Strichcode mit einer Nummer. Nach über einer Woche, 400 Dollar und viel Stress später konnte ich mich endlich wieder mit der bezahlten PIN bei der amerikanischen Botschaft einloggen. Zwei Wochen später hatte ich meinen Termin.
Uff.

Samstag, 10. November 2012

Campus oder Herrenhaus?

Seit ich wusste, dass ich in den USA studieren werde war für mich eine Sache klar: Ich werde auf dem Campus wohnen!
Zu wunderschön-verklärt das Bild von amerikanischen Filmen und Serien - und meiner persönlichen Überzeugung, dass die besten Dinge in den Medien ja bestimmt gar nicht erst gezeigt werden dürften. Ein feuchter Traum voller Rausch und ausschweifender Parties. Und dann wird man auch noch von der Mensa bekocht!
Nun ja, in einigen Wochen werde ich mich bereits in den USA aufhalten und so rückt die Frage nach meinem Schlafplatz immer näher. Und wie es so oft ist, scheint es anders zu kommen als geplant: Der Campus wird wohl nicht mein Zuhause...
Neben der selbstverständlich vorhandenen Möglichkeit, mir vor Ort unabhängig eine Wohnung zu suchen werden von der Uni vor allem zwei Angebote zur Verfügung gestellt: Ein Bereich des Campus, der sehr edel und neu aussieht und ein - nach wörtlicher Übersetzung - Herrenhaus, in dem ausschließlich International Students leben.
Nun komme ich ja eigentlich nicht vor allem deswegen in die USA um andere Austauschstudenten kennen zu lernen, sondern Amerikaner und deren Kultur (Haha, Amerikaner und Kultur... kommt schon Leute, werdet erwachsen!). Geschlechter-gemischte Stockwerke auf dem Campus rufen zusätzlich obiges Bild wieder in mein Gedächtnis.
Doch irgendwie wird eine lange unterdrückte Region meines Gehirns immer lauter, die den Totalitätsanspruch des Campus in Zweifel zieht. Mit bis zu 15 (mutmaßlich) gleichaltrigen in einem Haus zu wohnen hört sich auch durchaus verlockend an. Dazu hilft ein totales Alkoholverbot auf dem Campus auch nicht unbedingt, mein Bild der hedonistischen Partymeile namens College-Dorm zu erhalten. Zwar ist mir bewusst, dass die Studenten wohl trotzdem trinken (und wer die USA besser kennt, weiß, dass sie nicht nur trinken) und außerdem bleibe ich von orgiastischen Szenen hinter verschlossenen Türen überzeugt. Aber alles in allem wächst die Angst vor acht Monaten mit dem Beigeschmack eines Schullandheims. Zumal das Alkoholverbot unter Garantie nicht die einzige Regel wäre und es gut sein könnte, dass ich einer der wenigen Undergraduates wäre, die überhaupt schon legal trinken dürften.
Im Manor (die Originalversion von "Herrenhaus") dagegen ist Alkohol gestattet, nur explizit so genannte "abusive alcohol intoxination" untersagt. Das wiederum klingt, als müsse man sich diverse Körperöffnungen auf einmal mit Alkohol füllen, um seinen Charakter zu erfüllen. Aber nicht, dass amerikanische Studenten darauf noch nicht gekommen wären...

Nun ja, bevor ich meine Gedankengänge noch ausschweifender ausführe lässt sich sagen, dass mir bald bewusst wurde, dass (entgegen meiner ersten Annahme) im Preis auf dem Campus kein Essen enthalten war. Das machte das Herrenhaus schlagartig um mehrere tausend Dollar (!!!) günstiger. Das ließ verständlicherweise auch seine Vorzüge noch klarer in meinem Kopf erscheinen.
Zwar gibt es auch bei der Mansion einige Nachteile; so ist noch nicht klar wie rigide die "quiet time" ab 10 umgesetzt wird, wenn ausschließlich Studenten in dem Haus leben. Zudem muss man zumindest mehr als 10 Gäste beim Vermieter anmelden, die theoretisch auch zur quiet time nicht mehr da sein sollten - was den tatsächlich vorhandenen Partyraum etwas von seinem Sinn befreien würde. Und weit weg von den beliebten Studentenkneipen ist es auch noch.
Doch während all diese negativen Faktoren noch einmal durch meinen Kopf zischen, während sie in die Hirnregion abgeschoben werden, in der sich auch die Kritik an meinem Lieblingsfußballverein befindet, wird mir eins klar: Für das gesparte Geld kann ich mir viele Taxis von Parties nach Hause leisten.

So kommt es also unerwartet: Der Campus ist tot - es lebe das Herrenhaus!

Freitag, 9. November 2012

Der Swing-State Ohio

Der Eintrag kommt zwar ein paar Tage zu spät - aber letztlich bin ich doch froh, dass ich erst NACH der Wahl in Cincinnati weilen werde. Warum? Das erklärt Jon Stewart hier sehr eindrucksvoll:

http://www.thedailyshow.com/watch/thu-november-1-2012/swing-state-hell

Sonntag, 2. September 2012

Passierschein A38

Als kleiner Junge hatte ich eine Passion für Asterix-Filme. Na ja, um ehrlich zu sein hat sie nie aufgehört. Einer aus der Reihe hat mir immer besonders gut gefallen: Asterix erobert Rom. Obelix und seiner kleiner bärtiger Freund müssen zwölf Aufgaben erledigen um den Römern zu beweisen, dass sie unbesiegbare Götter sind. Dass diese Aufgaben letztlich zum größten Teil nur durch Doping (Dr. Fuentes ist ein Nichts im Vergleich zu Miraculix!) gelöst wurden spielte in der Antike wohl noch keine große Rolle.
Im Film geht es neben der Bekämpfung römischer Geisterlegionen, dem Balancieren auf einem unsichtbaren Seil und der Beantwortung schwieriger Fragen von ergrauten Eremiten auch um die Bewältigung eines Hauses, das Verrückte macht.
Letztere Episode darf ich gerade live erleben.
Während sich Asterix und Obelix in diesem Haus den Passierschein A38 ergattern müssen, heißen die Formulare bei mir anders: DS-2019 und J-1 beispielsweise. Oder F-1 und H-2B. Das Verfahren aber ist dasselbe.
Man hat ja öfter gehört, dass sich eine Einreise in die USA als bürokratisches Monster erweisen kann. Und sicherlich gibt es Staaten, in denen alles noch viel schlimmer ist. Aber für mich, aufgewachsen im grenzfreien Schengenraum, ist das alles ein Buch mit sieben Siegeln. Oder eine Hydra. Ja, eine Hydra - das passt besser. Hat man ein Rätsel gelöst, so folgen bald zwei neue. Oder es verändert sich einfach die komplette Ausgangslage.
Grundsituation: Ich will in den USA studieren. Und nach dem Semester will ich ein Praktikum machen.
Die amerikanischen Visakategorien sind in Buchstaben von B bis R unterteilt (und dabei sind nur sehr wenige Buchstaben zwischendurch ausgelassen). Und weil das natürlich nicht reichen kann, kommen neben buchstabenfreien Visa auch noch hinter jeden Buchstaben verschiedene Zahlenkombinationen.
Nun habe ich zunächst gedacht ich bräuchte ein Studentenvisum, das wäre F-1. Und für das Praktikum dann ein Visum für befristete Arbeit außerhalb der Landwirtschaft - nach meinen Recherchen trägt das den schönen Namen H-2B.
Während ich schon angefangen hatte meinen Lebenslauf für diverse Bewerbungen für Praktika zu übersetzen und komplett umzustellen (amerikanische Lebensläufe sind sehr anders), stieß ich darauf, dass Praktika als Teil der Ausbildung zählen. Arbeitsvisum ist also falsch. Genau wie das Studentenvisum im Übrigen: ich brauche ein Austauschvisum. Schließlich kommen ja für mich auch Amerikaner nach Deutschland. Das nennt sich dann J-1.
Die amerikanische Uni stellt Formulare zusammen, mit denen ich dann in einem persönlichen Gespräch dieses Visum beantragen kann - darunter auch das DS-2019, welches direkt auf Homeland Security zurückgeht. Mit diesem J-1 Visum, das mir die Uni quasi "sponsort", kann ich mich auch auf Praktikumsstellen bewerben. Während ich aber beim Schreiben meines Lebenslaufs gedacht habe ich dürfte mich bei jeder Firma im Land und in jeder Stadt bewerben, stellt sich nun die Frage, ob ich nur noch in dem Berufsbereich arbeiten darf, in dem die Uni ausbildet. Dort liegt der Schwerpunkt aber ganz anders als hier. Außerdem haben die meisten bisher anscheinend ein Teilzeit-Praktikum im zweiten Semester gemacht, während sie parallel noch in die Uni gegangen sind. Vollzeit wollte ich aber eigentlich schon. Aber geht das? Bezahlt auf jeden Fall nicht, das hat mir die Uni schon klar gemacht. Sonst bräuchte ich ja wieder ein anderes Visum...
Lange Rede (es wäre noch viel länger gegangen!), kurzer Sinn: Es ist alles sehr verwirrend. Immerhin ist ein Punkt inzwischen endlich klar. Ich bleibe zwei "Semester" (die zwar Semester heißen, aber eigentlich eher Trimester sind) und dementsprechend von Anfang Januar bis Mitte August. Dazu noch ein paar Tage/ Wochen durch die USA reisen hinterher. Irgendwann im September komme ich dann zurück. Dadurch, dass ich der erste unserer Uni bin, der diesen Austausch macht, nachdem die University of Cincinnati auf das Semester-System umgestellt hat, war mir sogar das lange unklar gewesen.
Ein kleiner Sieg in dem Dschungel, der sich Auslandssemestervorbereitung (schönes Wort!) nennt. Irgendwann klärt sich der Rest auch, bis dahin brauche ich Zerstreuung. Ich könnte mir mal wieder einen Asterix-Film ansehen. Ich habe sie alle auf DVD in meinem Regal stehen.



PS: Wie man das bei Links so klarstellt; Ich bin nicht für den Inhalt externer Seiten verantwortlich, sondern deren Betreiber. Das betrifft logischerweise auch alle Seiten, auf die hier verlinkt wird. Selbst wenn ich darauf verlinke.

Donnerstag, 2. August 2012

Back to the blogosphere

Die Prüfungszeit und ein stressiges Sommersemester in Deutschland habe ich erfolgreich hinter mich gebracht. Nachdem sich bisher mein Blogger-Fleiß in Grenzen hielt versuche ich jetzt regelmäßiger über Fortschritte und Erfahrungen zu berichten. Allerdings bin ich auch noch nicht in den USA und möchte niemanden langweilen. Ich halte mich also in der Frequenz zurück.

Was gibt es zu berichten?
Bis jetzt habe ich an mehreren Veranstaltungen der Uni teilgenommen, die mich auf den Auslandsaufenthalt vorbereiten sollten. Die Trainerin bei einem der Termine wählte die unglückliche Taktik für alle kriminellen Umtriebe der USA Detroit als Beispiel heran zu ziehen. Die drei Seminar-Teilnehmerinnen, die geplanterweise ein komplettes Jahr in dieser Stadt verbringen wollten waren davon wenig begeistert.

Logischerweise sollte man in den USA sowieso nie ein Stadtviertel betreten von dem man die genaue sozioökonomische Lage nicht kennt! So wurden uns sogar Internetseiten weiterempfohlen, bei der man diese vorher checken kann.
Dass so eine Einstellung die Ghettoisierung von Stadtvierteln wohl erstrecht explodieren lässt sei jetzt einfach nur am Rande erwähnt. Amerikaner sind nunmal sehr vorsichtige Naturen.

Des weiteren will ich die Erkenntnis aus den Seminaren nicht unerwähnt lassen, dass die Deutschen Kokosnüsse und die Amerikaner Pfirsiche sind. Zumindest was das Schließen von Freundschaften angeht. Malt euch die Metapher selbst aus (seht es als ein Rätsel!).

Ach ja, ich habe jetzt tatsächlich vor ca einem Monat meine Bewerbung abgeschickt (eigentlich reine Formsache, da die deutsche Uni die Auswahl trifft). Eine Reaktion steht leider immer noch aus. Dabei sind einige Dinge zwecks Flug, Visa und sogar Aufenthaltsdauer noch sehr unklar

Um euch mehr zusammnhängende Information geben zu können, muss ich also noch auf verschiedene Reaktionen warten. Das mag nervig für mich sein, weil ich paranoid bin und ständig fürchte, dass mir die Zeit davon läuft. Andererseits: Nachdem ich mitten im kommenden Wintersemester das Land verlasse lohnt es sich unter keinem Aspekt dieses noch anzutreten. Dementsprechend sollte ich meine viele Freizeit auch jetzt schon genießen und einfach ein bisschen entspannen.

Dienstag, 15. Mai 2012

USA!!! USA!!!


Das Wintersemester war schon seit einiger Zeit vorbei, als ich eine Mail von der Uni in meinem Postfach hatte. Betreff: Auslandssemester. Wow. Auf diese Mail hatte ich gewartet. Der Bewerbungsprozess war aufwendig genug gewesen – Infos einholen über alle möglichen Ziele. Bewerbung zusammenstellen. Auswahlgespräche. Wo würde ich hinkommen?
Letztlich hing ein halbes Jahr meines Lebens von dieser Antwort ab. Dann: Freude! Ein halbes Jahr in den USA! Sogar meine erste Priorität hatte ich bekommen – als einer von zweien an meinem Institut durfte ich das Land der Burger und Super-Size-Menüs bereisen.
Genauer gesagt geht es für mich nach Cincinnati, Ohio. Mit der Möglichkeit dort ein Praktikum zu machen. Mit der Möglichkeit auf dem Campus zu wohnen. Auf einmal schießen mir dutzende Bilder aus der Popkultur über amerikanische College-Campi (ist das der Plural?) in den Kopf. Die meisten handeln in irgendeiner Art und Weise von Alkohol- oder Drogenmissbrauch und sinnloser Nacktheit. Beziehungsweise auch von allem zusammen. Super! Und wer will schon die Glaubwürdigkeit solcher Klassiker wie „American Pie 2“ anzweifeln?
Außerdem kann ich dort beobachten: Die Vereinigten Staaten (sagt das heutzutage eigentlich noch irgendjemand?) – DAS Land der Klischees. Als langjähriger Zuschauer der "Simpsons" bilde ich mir selbstverädlich ein, alles überdie USA zu wissen, was es zu wissen gibt. Vielleicht auch noch mehr.
Doch was triffte rsnthaft zu? Bezihungsweise welche Leute werde ich dort kennenlernen? Und was läuft eigentlich mal so ganz anders als hier?
All das werde ich versuchen herauszufinden, und von meinen Erlebnisse und Erfahrungen werde ich hier berichten. Moment mal. Bloggen? Das ist ja mal so 2008...!
Ich weiß, der Zeit in der textbasierte Blogs noch modern waren sind wir schon seit gefühlten Ewigkeiten im Web 2.0 entwachsen. Eigentlich dürfte ich nur so etwas vor Aussage strotzendes machen wie Fotoblogs (oder schon nicht mehr?). Oder schlecht geschnittene Videoblogs. Allerdings, muss ich gestehen, habe ich den kleinen Hipster auf meiner Schulter diesmal vollends ignoriert. Ich bin ja nicht einmal bei Tumblr – nimm das, Schulterhipster!