Sonntag, 11. August 2013

Das Ende.

Wow. Das ging schnell. Ist wirklich schon Mitte August? Offensichtlich, denn Freitag hatte ich meinen letzten Arbeitstag in den USA. Acht Monate Studium und Arbeit, neue Leute und fremde Kultur. Und alles ging so schnell vorbei...
Iregndwie ist es aber doch eine lange Zeit. Die Abreise aus Deutschland kommt mir unendlich weit weg vor. Als Fremdkörper in die USA gekommen bin ich mir inzwischen sicher, dass ich in meinem Heimatland erst einmal ein bisschen Integrationszeit brauche.
Eine Deutsche, die ich hier getroffen habe, und die viel herum gekommen ist in der Welt, hat gemeint, dass sie den größten Kulturschock defintiv nicht in Japan oder im nahen Osten hatte, sondern in den USA. Denn irgendwie erwarte man sie sich so ähnlich wie Deutschland und merkt erst nach besagtem Schock, wie falsch man damit liegt. Das kann ich unterschrieben. Die USA sind sehr anders, trotz 'westlicher' Kultur.
Einer meiner Grundsätze hier war Politik Politik sein zu lassen und so wenig darüber zu reden wie möglich. Vor allem aufgrund der (sehr deutschen) Neigung zur Besserwisserei defintiv eine gute Entscheidung, denn ich konnte so ohne den teutonischen Zwang zur (moralischen) "Richtigstellung" wahnsinnig interessante und unterschiedliche Leute kennen lernen. Sozialisten und Soldatinnen, Rednecks und Religionsverweigerer.
Dementsprechend wende ich diese politiklose Taktik auch auf meinen abschließenden Blogeintrag an. Denn Amerika auf politische Meinungen zu reduzieren (von denen es hier weit mehr gibt, als der durchschnittliche Europäer aufgrund des Medienbildes vielleicht denken mag) würde dem vielleicht diversesten Land der Welt nicht gerecht.
Die Freundlichkeit der Menschen, die Vielfalt auf den Strassen und in den Köpfen und eine Lebenseinstellung die viel entspannter ist, als in Good old Germany stechen heraus, genauso wie Waffenvernarrtheit, grotesk-große Autos und Armut.
Diese Woche beginnt der letzte Teil meines Abenteuers, in dem ich drei Wochen lang die USA bereise und mir hoffentlich ein noch besseres Bild dieses Landes machen kann. Zum mittleren Westen (Cincinnati) kommt nach und nach noch der Süden, die Ostküste und die Westküste hinzu. Drei Zeitzonen, vier Regionen und keines dieser Ziele mit einem jeweils anderen zu vergleichen. Ein verrücktes Land.
Dementsprechend neigt sich natürlich auch mein Blog hiermit dem Ende zu. Als Reiseblog war er nie geplant. Nun werde ich nicht der Versuchung erliegen, acht Monate Lebenserfahrung in einem Satz zusammenzufassen, aber ein Fazit kann ich definitiv ziehen:
Die letzten acht Monate haben mich einen Arbeitsplatz, eine funktionierende Beziehung und mehr als 10.000 Euro gekostet. Und ich würde es jederzeit wiederholen.

Donnerstag, 1. August 2013

Konzertkultur

Es ist so eine Sache mit Versprechen. Man spricht sie aus um sich selbst zu etwas zu zwingen, und bricht sie, weil der Druck doch nicht groß genug war.
Ich habe einen Eintrag pro Woche versprochen. Nun bin ich über eine Woche zu spät dran und mein Versagen scheint offensichtlich. Ich könnte versuchen mich mit Arbeit und Freizeitstress zu rechtfertigen, mit einem kleinen Virus den ich mir eingefangen habe oder ich könnte ganz diffus mit meiner neuerdings gezerrten Leiste argumentieren.
Doch wirken Ausreden meist nur armselig, der zwang zur Rechtfertigung kommt ohnehin einem Schuldeingeständnis gleich.
Ich bin halbwegs erfahren im Bereich der Public Relations. Das könnte mich retten. Eine derer Grundregeln ist nicht zu lügen sondern Wahrheit mit Wahrheit gegenüber zu treten.
In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass ich mich bei besagtem Versprechen verrechnet habe. Ich habe in den verbleibenden vier Wochen vier Blogeinträge versprochen. Da es zu diesem Zeitpunkt allerdings noch fünf Wochen waren, kann ich mein Versprechen sogar halten! Dafür brauche ich nach heute nur noch einen Blogeintrag. Wenn es mit der Karriere im Bereich 'Irgendwas mit Medien' (haha... Karriere...) nichts wird, kann ich ja immer noch Anwalt werden.

Letzte Woche hat ein Freund von seiner Arbeit Konzerttickets zur Verfügung gestellt bekommen. Er brauchte nur eine Begleitperson. Das war der Moment wo mein Telefon klingelte.
Es war ein Konzert der Bands Daughtry und Three Doors Down. Auch wenn mein Arbeitskollege die letzte Band mit den Worten "Ich wusste gar nicht, dass die noch spielen" kommentierte, sagte ich selbstvertändlich zu. Immerhin war das Konzert gratis und die Tickets VIP (eine Premiere für mich!).
Während ich in good ol' Germany regelmäßig Konzerte besucht und auch mindestens einmal jährlich auf dem Festivalgelände meiner Wahl gecampt habe, hatte ich in den USA zu soetwas noch keine Gelegenheit. Voller Neugier stieg ich also in das Auto meines Freundes und ab ging es auf die andere Flussseite.
Die VIP-Priviligien waren, um ehrlich zu sein, allerdings sehr enttäuschend. Man konnte sich sein Essen an einen Tisch bestellen und das Bier war ein bisschen billiger. Beides angenehm, aber meine Vorstellung von VIP beinhaltete irgendwie mehr Essen, gratis Getränke und einen Handkuss von jedem Bandmitglied.
Nachdem wir eine der zwei Vorbands nur aus der Ferne beim Essen gehört haben, weil sie ein Set von ganzen drei Liedern von sich gaben, kamen wir rechtzeitig zur Band Halestorm im Konzertbereich an.
Ein großer Unterschied zu Deutschland fiel sofort ins Auge: Alles ist bestuhlt. Während jeder deutsche Konzertgänger nur dann etwas auf sich hält, wenn er sich auf Stehplätzen vor der Bühne austobt und seine Klamotten durchschwitzt, so genießt man hier die Metal-Band Halestorm in derselben Manier wie einen Familienausflug in das Musical 'Cats'.
Doch noch etwas anderes fällt auf. Mitglieder einer Musikband sind überraschend klein. Währen man in Deutschland vor der Bühne steht, springt, singt und schwitzt muss man meistens zwei Meter nach oben sehen um die Band überhaupt zu erkennen. Hier waren die Stühle Theatron-förmig angeordnet, und die Bühne war vergleichweise flach. Das hatte zur Folge, dass man sich auch auf vorderen Sitzplätzen auf Augenhöhe mit den Musikern befand. Ich war enttäuscht von der tatsächlichen physischen Größe von Musikern. Sie waren alle kleiner als ich... Das war in Europa beeindruckender!
Konzerthype stellte sich bei Einigen nichtsdestoweniger ein. Vor allem die grenzalternative Radiomusikband Daughtry zog mit ihren muskulösen, nur von Muskelshirts bedeckten rebellisch-harmlosen Körpern eine nicht zu vernachlässigende Zahl pupertierender Fans an. Inzwischen standen im Übrigen die meisten Leute vor ihren Stühlen anstatt darauf zu sitzen. Die Stimmung war immer noch nicht so, wie ich mir ein Konzert vorstelle, aber immerhin hatten wir das Level von 'Cats' übertroffen.
Die Stimmung hatte jedoch ihren Zenit schon erreicht, als Three Doors Down die Bühne betraten. Zu den Unterhemden im Stars-und-Stripes-Look der Vorband kamen nun Segnungen des Frontmanns an das Publikum nach fast jedem Lied. Spätestens da wurde klar, dass Rockkonzerte in Kentucky anders ablaufen als in Europa.
Nichtsdestoweniger: Die Bands spielten live und gaben sich Mühe, die Fans versuchten den Umständen entsprechend ihr Bestes für Stimmung zu sorgen und das Bier wurde in sehr konzertgerechter Größe und Form (0.7 Liter in Dosen!) verkauft.
Als wir die kleine Arena nach dem letzten Lied von Three Doors Down verliessen, hatte sich außerdem auf beiden Ohren eine gewisse Taubheit eingestellt. Ich war also doch auf einem Rockkonzert.

Mittwoch, 10. Juli 2013

4th of July

Auf diesen Tag habe ich mich gefreut, seit ich wusste, dass ich in die USA gehe: Der vierte Juli, amerikanischer Unabhängigkeitstag.

Pure Exotik musste das sein. Ein Feiertag der Nation, an dem die Nation sich selbst tatsächlich feiert. Nationalstolz und Nationalfarben, die in einem ungeraden Kalenderjahr zur Schau getragen werden. Feuerwerk, das man bewundern und abfeuern kann, ohne dass Kälte bedingtes Zittern die Erfahrung stört.

Also wurden Pläne geschmiedet. Sollte man auf eine Parade gehen, die im Nordteil der Stadt stattfand? Und sollte man sich das große Feuerwerk am Abend Downtown, oder lieber von einem Hügel anschauen? Was bietet die spektakulärere Aussicht?

Am dritten Juli fiel die Entscheidung: Ein typisch amerikanisches BBQ den ganzen Tag über, und abends würde dann das Feuerwerk genossen. Wo genau konnte man ja immer noch entscheiden. Das BBQ würde auch schon mittags losgehen, schließlich ist day-drinking am Fourth of July so amerikanisch wie Schusswaffen und kein Gesundheitssystem.

Wir würden bei mir im Garten grillen, die Leute wurden eingeladen. Ein amerikanischer Mitbewohner und ich fuhren denn auch gleich am Abend zum Einkaufen. Während mein Plan war neben Grillkohle nur mir selbst ein paar Steaks und Bier zu kaufen, so erschloss sich ihm das deutsche Prinzip von "jeder bringt sein eigenes Essen mit" nicht so ganz. Er fand es offenkundig sehr unhöflich Leute zu sich nach Hause einzuladen und nicht genug zu Essen bereit zu stellen.

Also kaufte ich mir zwar ein Steak, aber dazu kauften wir noch Hamburger-Patties und -Brötchen, Blattsalat, Käse, BBQ-Soße, Tomaten, Zwiebeln, Jalapenos, Green Chili, Avocados, Bratwurst, Hot-Dog-Brötchen und einen 24er Pack Bier. Achtzig Dollar später waren wir zumindest gerüstet für den amerikanischsten aller Feiertage. Am nächsten Tag konnte es los gehen.

Doch es gab ein Problem: Als ich aufstand, regnete es in Strömen. Letzte Woche habe ich über das Wetter in Cincinnati geschrieben, und darüber, wie schnell es sich ändert. Also bin ich nicht verzweifelt, bin in die Küche gegangen, habe in Spotify die Playlist "Patriotic" gefunden und gestartet und habe angefangen sämtliche Zutaten für die Burger vorzubereiten und klein zu schneiden.

Abgesehen jedoch davon, dass die Playlist sehr enttäuschend war (ich erwartete mir zwei Stunden den rockigen Kitsch von 'Born in the USA', bekam aber ausschließlich Musik die schmalziger inszeniert war als eine 'Schlümpfe'-Weihanchts-CD), gab es noch ein Problem: Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen. Wenn überhaupt, dann war der Regen stärker geworden.

Die ersten Gäste fragten nach, ob denn die Veranstaltung trotzdem noch stattfinde. Natürlich. Doch die Meisten liessen sich von dem schlechten Wetter, ihrem Kater vom Vortag oder einer Kombination aus beidem davon abhalten wirklich vorbei zu kommen.

Nachdem der Grill bei strömendem Regen angeheizt wurde, versuchten wir halbwegs erfolgreich die Frustration über das Wetter und den Mangel an Gästen mit Unmengen an Essen und ein bisschen Bier zu bekämpfen. Zwar musste jeder, der die Burger/ Würste wenden wollte unweigerlich in den Regen, aber das Ergebnis war fantastisch.

Doch ein weiteres Problem ging mit dem strömenden Regen einher: Das die großen Feuerwerke statt fanden wurde immer unwahrscheinlicher. Die große Exotik des 4th of July drohte buchstäblich ins Wasser zu fallen.

Als es gegen Abend immer noch nicht auftat, beschlossen mein amerikanischer Freund und ich uns an einen nüchternen Gast zu wenden, der uns zu einem Feuerwerksverkauf fahren sollte. Wenn schon niemand sonst, dann machen wir zumindest unser eigenes Feuerwerk.

Nachdem in den Stadtgrenzen von Cincinnati Feuerwerk offiziell nicht erlaubt ist (aus dem einfachen Grund, dass gewisse Kreise den allgegenwärtigen Lärm nutzen könnten um halbwegs unbemerkt bewaffnete Konflikte auszutragen) fuhren wir südwärts nach Kentucky, in einen Laden der sich auf Feuerwerk spezialisiert hat.

Kentucky. Am vierten Juli. In einem Feuerwerksladen. Sollte jemand jemals auf die Idee kommen eine Doku über den amerikanischen White Trash und die Redneck-Kultur zu drehen, das wäre DEFINITIV ein guter Anfang.

Leute mit Schnurrbart, weißer Haarmähne und mit Stars-and-Stripes bedruckten Unterhemden trafen hier auf Familien mit gefühlten 17 Kindern, die ein wenig an die Spuckler-Familie aus den Simpons erinnerten. In meiner Erinnerung mischt sich das Ganze mit einem leichten Hauch von Bourbon in der Luft.

Auch wenn ich versucht bin noch mehr über die Magie dieses besonderen Ortes zu schreiben, so habe ich Angst mich dann komplett darin zu verlieren. Letztendlich kauften wir Feuerwerk für über 100 Dollar und es ging zurück nach Hause.

Es wurde langsam dunkel in Cincinnati und das Feuerwerksverbot wurde auf typisch-amerikanische Art und Weise vollkommen ignoriert. Als es dann auf zehn Uhr und die totale Dunkelheit zuging fingen auch wir an unser Feuerwerk auszupacken und vorzubereiten. Ich war wahnsinnig gespannt, was für eine Qualität wohl das Feuerwerk besitzt in einem Land, das berühmt dafür ist Schusswaffen im Supermarkt anzubieten.

Unser Sortiment bestand aus Flaschenraketen, Böllern, riesigen römischen Kerzen und Bällen, die man in eine mitgelieferte Pappröhre steckte. Über eine lange Zündschnur feuerten sich diese dann selbst aus der Röhre um 20-30 Meter über dem Boden in viel Licht und Lärm zu explodieren.

Gerade als wir angefangen hatten unsere Show vorzubereiten, hörte es auch tatsächlich auf zu regnen. Mit kindlicher Begeisterung und in T-Shirts und Shorts (für mich persönlich eine Premiere!) zündeten wir so also die Mengen an Feuerwerk, die wir gekauft hatten. Ein kleines Mädchen aus dem Apartmentgebäude gegenüber schaute uns dabei begeistert zu.

Abgesehen von einer der erwähnten Kugeln, die nach einer fehlzündung am Boden explodierte und mir die interessante Erfahrung verschaffte für zwei Sekunden absolut nichts zu hören (anscheinend ist amerikanisches Feuerwerk doch ein wenig stärker als deutsches) lief auch alles glatt.

Nach zehn verregneten und improvisierten Stunden ging also der patriotischste Tag des Jahres zu Ende. Bis in die frühen Morgenstunden konnte ich den Sieg über die Briten allerdings nicht feiern: Ich musste am nächsten Tag trotz Brückentag arbeiten. Als einer von gefühlt fünf Leuten im gesamten Büro.

Aber immerhin war der nächste Tag wieder sonnig.

Montag, 1. Juli 2013

Sommer in Cincinnati

Da hab ich groß versprochen, dass ich nach den Prüfungen wieder sehr regelmäßig blogge. Und dann das. Mein letzter Post war im April. Das ist zwei Monate her.
Sollte der Blog bei soviel unregelmäßig von überhaupt noch jemandem gelesen werden entschuldige ich hiermit bei dieser Person.
Allerdings, als kleine Rechtfertigung: Es bleibt viel weniger Zeit zu schreiben als zur Pruefungszeit angenommen. Ich leiste gerade ein Vollzeitpraktikum ab, organisiere meine Tour durch die USA nach Cincinnati und versuche nebenbei mir die zusätzlichen Kilos abzutrainieren, die mir die USA bisher verpasst haben. Ach ja, und soziale Aktivitäten gibt es auch noch. Doch der Ausreden genug, es muss weitergehen.
Es ist Sommer. Während das in Deutschland gerade wohl nur eine kalendarische Wahrheit ist, so trifft das auf die USA umso mehr zu. Während der Westen und der Süden der USA Rekordtemperaturen verbuchen, die es sogar schaffen Schuhe zum Schmelzen zu bringen, ist der Sommer in Cincinnati wohl ziemlich durchschnittlich. Allerdings liegt Cincinnati auf einem Breitengrad zwischen Neapel und Sizilien, was den Sommer hier generell um einiges sommriger macht als den in Deutschland (dafür war der Winter genauso kalt wie in München).
Die Umgebung dagegen wirkt sehr mitteleuropäisch und grün, von Olivenbäumen und Steppengras keine Spur. Ein Grund hierfür ist sicherlich das typische Ohio-Wetter. Das ist nämlich auch im Sommer nicht weniger wechselhaft als zu jeder anderen Jahreszeit. Während im Januar die Temperaturen noch innerhalb eines Tages von -5°C auf +20°C angesprungen und ebenso schnell wieder abgeklungen sind, so wechselt sich jetzt die Sonne mit Schauern ab, die die Pflanzen nahezu täglich mit ordentlich Wasser versorgen.
Das tut dem sommerlichen Wetter allerdings kaum Abbruch, denn die Schauer und Gewitter ziehen zwar lächerlich schnell auf, verziehen sich allerdings genauso plötzlich wieder und machen der Sommersonne den Weg frei.
Doch neben den gelegentlichen Schauern und den Stunden die ich im Büro verbringe und sehnsüchtig beobachte, wie die Sonne das Areal vor meinem Fenster aufheizt, gibt es vor allem ein Problem, das mich daran hindert das Wetter zu geniessen:
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Daran hatte ich bevor ich Deutschland verlassen habe gar nicht gedacht, aber alle meine münchnerisch-deutschen Sommerbeschäftigungen verlaufen hier ins Leere!
Biergarten gibt es nicht. Flaucher gibt es nicht. Genauso wenig den Englischen Garten. Auch mangelt es an Badeseen und -Flüssen. Und es gibt auch keine Freibäder.
Tatsächlich sind alle urbanen Outdoor-Aktivitäten vollkommen ins private Heim verlagert. Zuhause oder bei Freunden kann man dann grillen oder mit viel Glück in einen Pool springen. Doch das kommt natürlich um einiges seltener vor als sich mit Freunden mal auf ein Bier im Biergarten oder im Englischen Garten zu treffen.
Dementsprechend ist tatsächlich die regelmäßigste Beschäftigung, die ich hier unter freiem Himmel ausübe, gegen die hügelige Stadtplanung von Cincinnati und meine amerikanisierten Essgewohnheiten anzulaufen. Das ist ungemein schade, denn hätte ich dieses Wetter in Deutschland würde mein neu gebildetes Melanin wohl ausreichen um ohne Hautschaden das australische Outback zu durchqueren.
Damit ich zumindest ein bisschen nach Urlaubsbräune aussehe, wenn ich zurück komme ist alleridngs ein großer Trip durch die USA geplant, wenn ich mein Praktikum Mitte August beendet habe. Unter anderem werde ich mich 8 Tage in Californien aufhalten.
Bis es soweit ist wird aber noch ein bisschen Zeit vergehen. In Cincinnati selbst halte ich mich noch fünf Wochen auf und daraus sollten hoffentlich fünf Blog-Einträge entstehen. Summa sumarum ist das einer pro Woche. Wenn ich mich diesmal nicht daran halte dürfen mich meine vielen Leser mich gerne beshitstormen!
Donnerstag ist der vierte Juli. Amerikanischer Nationalfeiertag. Danach sollte es doch zumindest was zu Berichten geben.

Sonntag, 28. April 2013

Thumbs up! Das amerikanische Gesundheitssystem.

Es gibt Dinge, die sind nicht besonders klug und manche machen sie trotzdem: Teller anfassen, von denen man weiß, dass sie heiß sind. Silvester-Feuerwerk aus der Hand abfeuern. Bei 1860 München investieren. Seinen Zimmergenossen hochheben und mit ihm in den Armen über steinharten Asphalt sprinten.
Letzteres jedenfalls ist das jüngste aus dieser Reihe, was sich in meinem Leben zugetragen hat. Einen Sturz später stellte ich perplex fest, dass mein Daumen überhaupt nicht mehr dort war, wo er eigentlich hingehört, sondern circa einen Zentimeter nach oben und einen halben Zentimeter nach links verrückt. Nach 30 Sekunden starren und überlegen, ob nicht vielleicht alles nur Einbildung ist, fasste ich den Entschluss, meinen Daumen und das zugehörige Gelenk wieder zu vereinigen.
Damit war (nicht besonders überraschend) die Geschichte aber noch nicht zu Ende. Bereits als ich wenige Stunden später zuhause in meinem Zimmer war, hatte mein Daumen ungefähr die dreifache Größe angeschwollen. Auf dem Foto aufgrund schlechter Qualität leider nur zu erahnen. Als ich am nächsten Tag aufwachte, kam zu der Schwellung noch ein reiches Sammelsurium an Farben hinzu: rot, pink, blau, grün, lila und ein bisschen schwarz. Während ich die Transformation meiner Hand in ein Kaleidoskop durchaus interessant fand, so war ein Arztbesuch doch eventuell nicht die schlechteste aller Ideen. Zumal einem erst wirklich auffällt wie häufig man seinen rechten Daumen braucht, wenn man ihn nicht benutzen kann…
Doch wohin sollte ich gehen? Es war Samstag und das Health Center auf dem Uni-Campus, eigentlich erste Anlaufstelle, war geschlossen. So war ich auf einmal ein Teil des wunderbaren amerikanischen Gesundheitssystems. Auch ein Element aus der Reihe „nicht besonders klug, aber manche machen es trotzdem“.
Zunächst wusste ich nicht, wofür meine Versicherung (Pflicht als Student der University of Cincinnati) denn abseits des Campus aufkommt, weswegen ich eine Dame des international office kontaktierte. Die sind in solchen Fällen meist der Ansprechpartner. Die wusste es allerdings auch nicht und regte sich nur darüber auf, dass das Health Center nur zu Bürozeiten arbeitete. Sie hat mir schließlich empfohlen, nicht in die Notaufnahme zu gehen, weil „it’s expensive there. Too expensive“. Danach nannte sie mir eine Art Tagesklinik-Kette, deren „Filialen“ allerdings nur aus einem Arzt bestehen. Die seien günstig. Auf der Internetseite dieses Gesundheitsdienstleisters werden 38 (!) Versicherungen gelistet, die akzeptiert werden. Wie man allein an der Zahl der akzeptierten Versicherungen ablesen kann, ist der Markt sehr unübersichtlich. Viele Programme sind lokal und werden sogar nur in einer Stadt angeboten. Dementsprechend ändert sich die Liste nicht nur von Staat zu Staat, nein auch von Stadt zu Stadt. Und jeder Plan ist anders aufgebaut. So funktioniert zum Beispiel die Versicherung von Freunden aus einem anderen Austauschprogramm so, dass jeder Arztbesuch pauschal 55$ kostet, aber damit alles abgedeckt ist.
Wie auch immer, meine Versicherung war Teil dieser Liste. Was mir eigentlich nicht wirklich weiterhalf, denn ich hatte keine Ahnung was das bedeutet. Ein garantierter Zuschuss? Medikamentenkostenübernahme (Meine Fresse sind deutsche Wörter lang...)? Übernahme sämtlicher Kosten? Ich habe also meine Kreditkarte eingepackt und war auf alles gefasst.
Die „Klinik“ lag vertrauenserweckend in einem großen Lebensmitteleinzelhandel (ernsthaft, waren deutsche Wörter schon immer so lang?). Zudem war sie auf der anderen Seite des Ohio River in Kentucky gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen. Zum Glück kenne ich inzwischen schon ein paar Leute, die über Autos verfügen.
Nach einem langwierigen Check-In fiel der Belegschaft der Praxis auf, dass sie über kein Röntgengerät verfügen. Das machte meinen Besuch in ihren Augen nicht unbedingt sinnvoll. Also wurde ich weiter geschickt zu einem „urgent care“-Doktor tiefer in Kentucky. Der hatte ein Röntgengerät. Noch einmal anmelden, Formulare ausfüllen, warten. Zum Glück war mein Fahrer sehr geduldig.
Nach einigen Röntgenbildern und einem sehr unangenehmen „auf-geschwollenen-Stellen-Rumgedrücke“ seitens des Arztes wurde festgestellt dass nichts gebrochen ist (wenn auch Mikro-Frakturen nicht unwahrscheinlich sind), mir eine Bandage angelegt und ein schwellungs- und schmerzstillendes Medikament verordnet, das stark genug ist, um in zwielichtigen tschechischen Bars als Aperitif gereicht zu werden. Bezahlen musste ich nichts. Anscheinend ist meine Versicherung nicht allzu schlecht. Oder in den nächsten Tagen bekomme ich eine Rechnung. Ich bin mir nicht sicher.
Nachdem ich mir in der Apotheke um die Ecke zwischen Milch, Dosensuppen und 100er Packungen Aspirin für 99Cent (ja, amerikanische Apotheken sind etwas anders) das verschriebene Präparat herausgesucht hatte bin ich nach einigen Stunden und einer Reise die wohl von München bis zu den Alpen reichen würde wieder nach Hause gekommen. Die nächsten Tage muss noch kühlen.
In Zukunft sollte ich aufpassen, dass ich mich nicht mehr verletze. Und wenn, dann nur zu Bürozeiten.

Samstag, 20. April 2013

Red River Gorge (State Park Kentucky)

Für einen meiner Kurse musste ich als finales Projekt eine Website erstellen. Ich habe mich dazu entschieden meinen Blog ein bisschen aufzumöbeln und ihn abseits von den (beschränkten) Design-Möglichkeiten auf blogspot ein bisschen persönlicher aussehen zu lassen. Das Projekt ist Geschichte, und natürlich hat es dafür auch englischen Content gebraucht. Nachdem ich zu faul zum übersetzen bin: Hier de erste (und wohl Einzige) Blog-Eintrag auf Englisch.

One amazing thing about the US of A is definitely the beauty of the national parks. Unfortunately, I did not have the opportunity to visit them yet (my time will come!). Nevertheless, I went to a state park in Kentucky last weekend. It was called Red River Gorge and I recognized mainly two things:
1) National parks must be THE shit, because this state park already was gorgeous. And it should be at least one step less amazing than a national park, logically.
2) Visiting parks in the United States and staying there overnight is definitely more adventurous than back in Germany.
Ok, free-climbing and cliff-diving were definitely fun. And adventurous. And probably not very smart. However, the most exotic and thrilling part was the camping.
I used to camp a lot. I camped in Germany, Austria and Italy. I camped on highly frequented touristic places and I camped while kayaking in the middle of nowhere. Anyway, as far as I remember there always have been designated camping areas. Not here. The only restriction is that you’re not supposed to camp within 300 feet (roughly 100 meters) off a trail. So you just go into the wild, look for good places and camp there. Different than where I come from, but only slightly exotic. However, the real story comes with the night.
We collected a lot of firewood before the sun set and lighted our camp-fire (completely legal, take that Germany!). First of all, the darkness in the middle of nowhere was astonishing, even though there was a campfire. I will not say that I never saw something like that before, but at least not very often. Thus, the stars were amazingly clear in the sky.
And we were not alone.
We all knew there were bears in the Red River Gorge, like in almost every bigger natural forest in in the USA. We talked about what not to do if a bear attacks (don’t run away and don’t climb trees!). However, we did not want to meet a bear or another big predator. So we did all the things there are to do: store everything which is food or can be mistaken for food some place far away from your tent. 150 yards at least. Don’t just throw it on the ground, but put it inside bags and hang it at branches of trees. And just hope that is enough. Wrestling a bear might be the best story ever, but the chances of surviving to tell the story are rather small.
Well, we obviously survived, and even if it might disappoint some people: we have not been attacked by a bear. Nevertheless, there were loud and (hopefully) non-human noises not far from our tent. Bears are not the only predators. Bobcats are also living in this area, and they might not be as deadly as a bear, but they can definitely harm you.
So we ran around our tent making noises to scare whatever made this strange noise. I guess there are no animals in the world which like noise.
After whistling and shouting at each other, we finally went to sleep. It was cold (roughly 35F/ 2C) but we made it through the night, and there were no incidents except for drunk teenagers who obviously liked the idea of a night hike. At least they were definitely loud enough to scare every animal within 500 feet.
The next day we did one final hike, jumped into ridiculously cold water and finally went back home. Red river gorge was definitely an experience. I hope it's not the last one of its kind.

PS: Solltet ihr ein Zwischenergebnis meiner Website-Gestaltung sehen wollen könnt ihr das hier tun. Der kitschige Look ist gewollt ;). Sobald ich fertig und zufrieden bin, wird das Ganze eventuell diesen Blog hier ablösen.

Montag, 1. April 2013

Spring Break in Cancún Part II

Heyhey! Das ist der zweite Teil meiner 1001 Geschichten aus Mexiko. Denkt dran vorher Teil 1 zu lesen.

Es gibt allerdings auch andere Seiten von Mexiko, die eine Erfahrung wert sind. Allerdings wohl eine Erfahrung, auf die man im Nachhhinein besser verzichtet hätte. So will einen zum Beispiel jeder über den Tisch ziehen. Die Preise sind normalerweise keine Verhandlungsbasis, sondern ein Witz. Die meisten Händler kann man auf ein Viertel des Preises herunterhandeln, und vermutlich ist sogar das noch zu viel. Der angemessene Taxipreis beträgt laut diversen Reiseveranstaltern einen Dollar pro Kilometer. Wir sind schon froh wenn wir mit unseren Spanisch-Muttersprachlern nur 10$ für die knapp fünf Kilometer zu unserem Hotel aushandeln. Die Angebote der Fahrer fangen meistens bei 20$ oder mehr an.

Auch die Sicherheitskräfte sind keine große Hilfe. Wobei man hier unterscheiden muss, denn es gibt verschiedene. Die Sicherheitslage in Mexiko ist bekanntermaßen angespannt. Um die Touristen zu schützen und in Sicherheit zu wiegen sind ca alle 50 bis 100 Meter Dreiergruppen schwer bewaffneter Soldaten in Kampfmontur postiert. Die Rechnung die Leute damit in Sicherheit zu wiegen geht allerdings nur bedingt auf: Teilweise haben sich die Soldaten Tücher vor die Gesichter gebunden und patroullieren einige Meter abseits der eigentlichen Gruppe. Mit Waffen die ihnen von der Schulter bis zu den Knien reichen, ist der Eindruck oft eher beunruhigend. Erstrecht, wenn man die jüngere Geschichte einiger Teile der mexikanischen Armee im Kopf hat. Doch die Soldaten sind wohl letztlich seriös.

Die Polizisten hingegen wirken seriös, sind es aber nicht. Praktisch sind sie ständig auf der Suche nach Gründen einen zu verhaften, denn dann erlaubt es ihnen das Gesetz 200$ Strafe oder 24h Gefängnis zu verhängen. Was drastisch aber schlussendlich gerecht klingen mag, ist es nicht - denn das Geld wandert normalerweise nicht in den Staatssäckel, sondern in die eigene Brusttasche. Und so werden Touristen auch schon einmal verhaftet, weil sie betrunken stolpern und hinfallen - selbst wenn sie direkt danach wieder aufstehen.

Nun ja, wieder zurück zum Hauptbestandteil des Urlaubs. Die Feierei macht wirklich Spaß, nach fünf Tagen wird es allerdings außerordentlich anstrengend, zumindest für mich. Meine Mitreisenden sind jedoch im Schnitt zwei bis drei jahre jünger als ich und auch wenn es lächerlich klingt: diesen Unterschied merkt man. Während sie noch vor Energie strotzend zum Frühstück das erste Bier öffnen, versuche ich verzweifelt mich in der mexikanischen Hitze mit Unmengen an Wasser zu rehydrieren. Trotzdem bin ich natürlich abends immer dabei, man will ja nichts verpassen. Vor allem nicht am sechsten Tag - es geht ins Coco Bongo. Die Erschöpfung der letzten Tage ist vergessen, ich versuche die offene Bar voll auszukosten und lerne den Barmann kennen. Meine Drinks sind gegen Ende der Nacht schon fertig, bevor ich mich überhaupt anstelle. Es ist die Beste Nacht des gesamten Urlaubs.

Und es ist der schlimmste Morgen. Am nächsten Tag geht es nach Hause, doch zuvor muss ich diesen Tag überleben. Irgendwie. Wir kaufen uns heute Tagespässe für den Innenbereich des Hotels Oasis, Cocktails, Snacks, Lunch (und für uns auch Dinner) inklusive. Dazu Party. Ein sehr guter Deal, allerdings drehen sich meine Gedanken aktuell nur darum mich auf der Busfahrt nicht zu übergeben. Bereits eine Aspirin genommen, sind sie weitere Tabletten neben Handtuch und T-Shirt die einzigen Habseligkeiten, die ich mit mir führe. Und eine Plastiktüte für die Busfahrt, man weiß ja nie.

Die Busfahrt ist überstanden, das folgende Mittagessen konnte ich in meinem Körper  behalten. So weit so gut. Eigentlich dachte ich nach dem Essen ginge es mir besser. Ein Fehlurteil. Die Anderen sind schon wieder auf dem Weg zur Bar. Ich investiere allerdings meine Ein-Tages-All-Inclusive-Möglichkeiten weiterhin vollständig in Essen. Muss sich ja doch irgendwie lohnen, der Eintritt. Ich probiere einen Cocktail. Man schmeckt keinen Alkohol, mein Körper hasst mich trotzdem. Die anderen gehen weiter trinken und tanzen, während ich auf die Sachen aufpasse. Als wir zurück im Hotel ankommen, bleibe ich den kompletten Abend auf meinem Zimmer und bereue es nicht - vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben. Morgen Früh geht es zurück. Das Resultat nach acht Tagen Cancún: ich bin Pleite, vollkommen zerstört und ich fühle mich alt.
Es war ein fantastischer Trip.


Spring Break in Cancún Part I

Wie schafft man es sich 23-jähriger Mann alt zu fühlen?
Mit einer viel jüngeren Freundin ausgehen? Das wirft mit 23 nicht nur moralische sondern ab einem gewissen Altersunterschied auch juristische Fragen auf. Also eher nein.
Eine Epiphanie über den Wert von Zeit und deren Verschwendung erleben? Könnte funktionieren, ist aber wohl gut 20 Jahre zu früh.
Um es kurz zu machen: Die einfachste Möglichkeit ist wohl für 8 Tage über den Spring Break nach Cancún zu reisen.

Aber ich fange von vorne an. Für jeden der internationalen Studenten steht fest, dass er über den Spring-Break wegfahren will. Das ist bei mir nicht anders. Die große Frage ist nur: wohin? Bald tun sich mehrere Möglichkeiten auf: Ein Road-Trip von Cincinnati über die Niagara Fälle nach New York, Boston und Philli. Super Idee, die Orte besuche ich aber schon nach dem Ende meiner zwei Auslandssemester. Miami South Beach, klassischer Spring-Break bei 25°C. Klingt super! Allerdings sind fast alle teilnehmenden Studenten unter 21. Und in einen Partyurlaub zu fahren und gleichzeitig bei jedem Club und jeder Party um den Eintritt zu bangen hört sich nicht gerade verlockend an.
Dann höre ich, dass eine Gruppe internationaler Studenten, die schon länger in Cincinnati sind, von Sonntag bis folgende Woche Montag nach Cancun, Mexiko fahren. 30°C, Sonne, Strand, Meer und legendäre Party. Zwar sind auch hier einige underaged, das ist in Mexiko aber reichlich egal. Da buche ich mich dazu!
Unterwegs bin ich schließlich mit einer bunten Gruppe aus vier Engländern (drei Männer, eine Frau), zwei Spanierinnen, einem Brasilianer und einer Französin. Vor Ort trafen wir uns dann noch mit drei Mexikanern, die meine Kommilitonen vom letzten Semester kennen.
Ich dachte übrigens immer, es sei typisch-deutsche Unsitte sich über egal welches Wetter zu beschweren. Doch keine zwei Minuten, nachdem wir den klimatisierten Flughafen in Mexiko verlassen hatten, höre ich rechts von mir schon ein "It's too hot" von einer der zwei Spanierinnen. Menschen sind sich halt doch ähnlicher, als sie denken...
Ich persönlich allerdings bin sehr glücklich über das Wetter. Während in Cincinnati zum Start des Flugzeugs heftiger Schneefall eingesetzt hat, empfangen mich in Cancun stabile 28°. Ich hatte in weiser Vorraussicht in Cincinnati nur eine dünne, lange Hose angezogen - und selbst die ist noch zu warm. Fantastisch.

Auch der Rest des ersten Eindrucks ist überraschend positiv. Unsere Zimmer sind sehr sauber und sehr schön, meins hat vom Balkon aus einen Blick auf die angrenzende Lagune. Cancún, wie ich vor Ort erfahre (meine Geographie-Kenntnisse lassen oft sehr zu wünschen übrig) ist Teil der Karibik. So sieht es auch aus: Kokosnuss-Palmen überall, freundliche Menschen und kilometerlange Sandstrände mit türkisblauem Wasser.
Abgesehen davon, dass unser Hotel sehr sauber und schön ist, ist es vor allem eines: ruhig. Zwischen besagter Lagune und einem Golfclub gelegen, ist es fern vom unruhigen Partyzentrum der Stadt - und nur einheimische Urlauber verirren sich in den idyllisch angelegten Komplex. Ein karibischer Traumurlaub, abseits von Massentourismus und betonstrotzenden Hotelblöcken. Wunderschön. ABER VERDAMMT NOCHMAL NICHT WAS WIR WOLLTEN!!!

Zu allem Überfluss ist das gute Stück auch noch einige Zeit vom Strand entfernt und die angrenzende Lagune ist voller Krokodile. Na ja, immerhin ist es relativ günstig. Und nach einigen langen Fußmärschen und überteuerten Taxifahrten finden wir schließlich heraus, dass ein sehr günstiger Bus 24 Stunden am Tag und mindestens alle fünf Minuten verkehrt. Glück gehabt, wir schaffen es doch noch günstig zur Party.

Die Partyarea an sich ist relativ klein, aber sehr kompakt. Ein Club reiht sich an den Anderen, überall sind Menschen und Essensstände. Jeder will einen in seinen Club locken, und spricht einen in drei verschiedenen Sprachen an. Man kommt sich sehr wichtig vor. Einige der Clubs sind sehr klein und bestehen aus nichts außer einem Zaun und einem Dach, andere hingegen sind riesig und bieten mehreren tausend Menschen Platz. Während die kleinen qualitiativ eher durchschnittlich und auch von Mexikanern gut besucht sind, sind die großen Clubs vor allem eines: teuer. Der Eintritt in die bekannten Clubs kostet zwischen 45 (Mandala, der Club war eher mittelmäßig) und 75 (Coco Bongo) US-Dollar. Zwar beinhaltet das Eintrittsgeld eine offene Bar, trotzdem sind die Preise unglaublich. Das einzig gute ist: Die Clubs sind es auch.

Tatsächlich waren "The City" und "Coco Bongo" wohl die besten Clubs in die ich je einen Fuß gesetzt habe. In "The City" legt an unserem Abend Star-DJ Hardwell auf. Zu der guten Musik kommt eine super angelegte Party-Area und ein gigantischer Pool vor dem Club. Die Musik spielt draußen genauso laut wie im Club selbst, nur hat man ebenjenen Pool und Blick auf das nächtliche, karibische Meer.
Das Konzept im Coco Bongo hingegen ist ein ganz anderes: Es ist gleichzeitig ein Club und eine Show. Die beinhaltet alles - von Batman bis zu Casablanca. Es ist schwer zu beschreiben, aber es funktioniert extrem gut.

Auch tagsüber kann man sich gut amüsieren. Während der Großteil des Strandes eher ruhig und vor allem wunderschön ist, gibt es durchaus einige Stellen, wo man den klischeehaften Spring-Break antrifft. So zum Beispiel am Hotel Oasis. Ein DJ am Strand gibt sich hier gewaltig Mühe die karibische Idylle zu zerstören - und hunderte junge Erwachsene aus aller Welt sind ihm sehr dankbar dafür. Dazu kommt ein Moderator auf der Bühne, der immer mal wieder zu Spielen aufruft. Allzu sehr will ich nicht ins Detail gehen - aber diese Wettbewerbe haben, nun ja, einen sehr eindeutigen Charakter. Viele an diesem Strand brauchen diese Animation allerdings gar nicht, sie entledigen sich ihrer wenigen Klamotten auch so. Mal gewollt, mal ungewollt. Alkohol vollbringt seltsame Dinge.




Diesen Post habe ich aufgrund der Länge in zwei Teile geteilt. For your convenience. Lest weiter bei Spring Break in Cancún Part II.




Samstag, 16. März 2013

Geduld, Geduld... (und sorry)

Da betreibt man einen Blog, um den Leuten zu erzählen, was man spannendes macht - und dann macht man so viel, dass man nicht dazu kommt ihn mit Inhalt zu füllen. Leider hatte ich in letzter Zeit und im amerikanischen Uni-System (dazu gibt es auch noch einen Eintrag!) kaum Zeit meine geneigte Leserschaft mit Neuigkeiten zu versorgen.
Auch dieser Post ist nur ein Lückenfüller, damit zumindest klar ist, dass ich den Blog nicht aufgegeben habe. Im Gegenteil: Ich habe vier Posts zumindest schon halb fertig und viele Themen über die ich schreiben will!

Eins davon beginnt morgen. Der Spring-Break führt mich für acht Tage nach Cancùn, Mexiko. Mich erwarten 30°C, Sonne, Strand und viele betrunkene Amerikaner. Dazu hab ich seit dem letzten Blogeintrag noch mit scharfen Waffen geschossen, Uni-Sport  und den St.-Patrick's-Day erlebt (gleich geht es noch auf eine Parade) sowie ganz viele Beobachtungen gemacht. Es gibt also einigen Inhalt, auf den man sich freuen kann!

Dazu werde ich meinen Blog wohl auch neu aufsetzen was Design und eventuell Domain angeht. Es kommt also einiges auf euch zu - gebt mir nur etwas Zeit. Im April dürfte es besser werden. Und ab Mai kann ich mich richtig regelmäßig hierum kümmern.
Bis nach Cancùn als kleiner Teaser schonmal ein Foto vom UC Basketball-Spiel. Im Übrigen wie jeder große College-Sport live im Fernsehen übertragen.

Freitag, 25. Januar 2013

Sicherheit

Amerikaner haben einen Sicherheitsfetisch. Im Eishockeystadion ertönt alle paar Minuten eine Durchsage, dass die theoretische Möglichkeit besteht, dass der Puk das Feld verlässt und jemanden im Publikum gefährden könnte. Prepper reiten auf einer Welle der Nachahmer und der Euphorie - inklusive eigener Reality TV-Show. Auf dem Campus sind überall Designated Tornado Safe Zones ausgeschildert und der Campus verfügt sogar über einen eigenen Atomschutzbunker. Und auch die Verliebtheit der Amerikaner in ihre Waffen ist letztlich wohl auf dieses Bedürfnis nach Sicherheit zurück zu führen.
Doch es gibt ein Problem, das diesem Sicherheitsdenken entgegen steht: Amerikanische Großstädte sind keine sicheren Orte. Da macht auch Cincinnati keine Ausnahme: Bis 2005 konnte man einer Statistik entnehmen, das eine bestimmte Gegend im Norden von Over-the-Rhine die gefährlichste Nachbarschaft der USA sei und die Cincinnati Riots von 2001 sind eine der schlimmsten Ausschreitungen in der Geschichte der USA. Auch wenn sich Cincinnati (und v.a. Over-the-Rhine) in den letzten Jahren teilweise radikal verbessert hat, bleibt der Grundsatz bestehen: Amerikanische Großstädte sind nicht sicher.
Dieser Widerspruch zwischen Sicherheitsfetisch und unsicherer Umgebung führt zu ganz interessanten Auswüchsen. So gab uns zum Beispiel eine Professorin am Orientation Day den praxisnahen Tip, doch einfach nach zehn Uhr abends das Haus nicht mehr zu verlassen. In Chicago riet die Kellnerin uns, wir sollten uns ausschließlich mit dem Taxi fortbewegen. Die allgemeine Erwartung scheint zu sein, dass man nachts außerhalb eines Autos in jeder amerikanischen Großstadt umgehend erschossen wird.
Ich kann meine Leser beruhigen: So ist es nicht. Der Konflikt zwischen amerikanischem  Sicherheitsbedürfnis und der Großstadt-Realität führt vor allem zu einem: unbegründeter Angst. Wir sind in Chicago sowohl in der Nacht um zwölf U-Bahn gefahren wie wir auch in Cincinnati in der Dunkelheit das Haus verlassen haben. Und jeder von uns lebt noch.
Dennoch ist Arroganz natürlich unangebracht - man muss sich durchaus anders bewegen, als in europäischen Großstädten (und vor allem als in München). So ist es kein Zufall, dass bisher ausnahmslos von "uns" die Rede ist. Alleine die Nachbarschaft im Dunkeln zu erkunden oder einen längeren Heimweg anzutreten ist nicht empfehlenswert, wenn man Wert auf seine Habseligkeiten legt.
Tagsüber allerdings kann man sich in Campusnähe dagegen sorglos bewegen, auch durchaus alleine. Den Unterschied zwischen den Gegenden der Stadt spürt man dennoch. So liegt zum Beispiel die beste Einkaufsmöglichkeit für UC-Studenten zwar direkt neben dem Campus - aber in einer Gegend die man nach Einbruch der Dunkelheit meiden sollte. Das Einkaufserlebnis ist somit ziemlich einzigartig: Hinter den Supermarkt-Kassen steht fast ständig ein (selbstverständlich bewaffneter) Polizist und auch die Kundschaft ist teilweise, nun ja, interessant. In und vor allem vor dem Laden. Wer sich hiervon ein genaueres Bild machen will, dem sei diese Review-Seite ans Herz gelegt. Zumindest wenn man selbst dort einkauft, hat sie einen durchaus hohen Unterhaltungswert!
Letztlich gewöhnt man sich aber schnell an die Umgebung. Man weiß wie man sich fortbewegen sollte, wenn man alleine oder in der Gruppe unterwegs ist - und wann man nicht mehr mit sich führen sollte als Ausweis und Bargeld. Und schon kann man in amerikanischen Großstädten nachts mindestens soviel Spaß haben wie überall sonst auf der Welt.
Ich werde jedenfalls weiterhin das Haus nach zehn Uhr abends verlassen. Und sollte ich das nur machen, um mir ein Eis bei Graeter's um die Ecke zu holen, dann auch allein. Alter, bin ich badass...

Mittwoch, 16. Januar 2013

Campus-Splitter 2

Circa die Hälfte der Internationals sind Asiaten (was erstaunlicherweise genau der weltweiten Proportion entspricht). Die nicht-asiatische Hälfte der Internationals spricht ihren Namen höchstens ein bisschen amerikanischer aus, um Zungenbrecher zu vermeiden. Die Asiaten haben jedoch scheinbar einvernehmlich beschlossen, sich komplett umzutaufen. So gibt es häufiger das Bild, dass sich zwei nicht-muttersprachliche Asiaten folgendermaßen vorstellen: Hi, I'm John. - Cool. I'm Stacy!

Edit: Ich bin darauf hingewiesen worden, dass es zumindest im asiatischen und chinesischen Kulturkreis durchaus üblich ist, seinen Namen regelmäßig zu ändern (auch durchaus in anglistische Formen). Man lernt nie aus.

Wenn man einige Tage in einer nahezu ausschließlich englischen Sprachumgebung verbracht hat, dann fängt man auch im Kopf an einige Dinge auf englisch abzuhandeln. Beim Sport allerdings, wo sich bekanntlich nicht allzu viel Blut im Gehirn befindet, kann das zu interessanten Intelligenzblüten führen. So zählte ich meine Sit-Ups leise auf englisch: twenty-one, twenty-two, twenty-three...
Erst als ich bei twenty-eleven angekommen war fiel mir auf, dass etwas nicht stimmte.


Cincinnati ist für einige Dinge bekannt. So hat es das zweitgrößte Oktoberfest der Welt (was sagenhafte zwei bis drei Tage andauert und Krombacher serviert) und hatte lange Zeit das einzige Hofbräuhaus der Welt außerhalb Münchens. Doch auch abseits vom Ausleben der deutschen Wurzeln der Stadt (ein Stadtteil nennt sich "Over-the-Rhine"), hat Cincinnati als eine der bekanntesten und ältesten Städte innerhalb der USA auch ein paar kulinarische Spezialitäten hervorgebracht. Dazu gehört eine sagenhaft gute amerikanische Eiscreme, die man sich ein bisschen vorstellen kann wie frisch gemachtes Ben&Jerrys. Ebenso ist Cincinnati die Geburtstädte von Skyline-Chili, einer landesweiten Kette die mit ihrem "3-Way" berühmt geworden ist. Käse auf Spaghetti auf Chili. Hier zu sehen: ein Querschnitt. Nur echt, wenn die Menge an Käse die Menge der anderen Zutaten um das doppelte übersteigt.

Dieser nette kleine Kerl hier steht auf einem der vielen falschen Kamine in unserem Haus. Ich nenne ihn liebevoll Spooky McCreep.

Dienstag, 15. Januar 2013

Angekommen

Fast zwei Wochen bin ich nun schon hier, doch meinen Blog habe ich seither kaum aktualisiert. Sorry dafür! Ich habe mir prokrastinativ eingeredet, ich könnte zu den meisten Themen doch überhaupt keinen ganzen Blog-Eintrag verfassen, schließlich fehle mir der Überblick. Dabei habe ich es noch nicht einmal geschafft dem geneigten Leser vorzustellen, wo ich wohne. Das hole ich hiermit nach.

Wer diesen Blog eifrig verfolgt (und das tun Google-Statistiken nach zu urteilen gar nicht so wenige), der weiß bereits, dass ich mich dagegen entschieden habe auf dem Campus zu wohnen. Eine gute Entscheidung!
In dem für amerikanische Verhältnisse uralten Haus (1895 gebaut, also nur 100 Jahre jünger als die gesamte Nation) leben momentan elf Leute. Eine Französin, ein Holländer (er kommt tatsächlich aus Holland, bevor mir hier jemand mit "Niederländer" kommt), eine Koreanerin, ein Deutscher (meine Wenigkeit), ein Inder, ein junger Mann aus Singapur und ungefähr fünf Saudi-Araber. Nachdem letztere aber meist unter sich bleiben und immer Besuch haben sind mir hier weder Namen noch genaue Anzahl geläufig. Es könnten auch nur drei sein, aber genauso gut sieben. Vier dieser Gesamtschaft an Leuten sind an der University of Cincinnati immatrikuliert, der Rest besucht die Sprachschule, der dieses Haus offiziell gehört.
Doch weg von den schnöden Zahlen! Das Haus ist fantastisch. Es ist schön und groß und dabei trotzdem (für Münchner Verhältnisse) günstig. Zwar muss man sich ein Schlafzimmer teilen (mein Zimmergenosse heißt Darren und kommt aus dem weit entfernten Singapur), doch über Platzmangel im restlichen Haus kann man sich nicht beschweren. Man kann hierher Alkohol mitbringen und konsumieren. Und sollte man das Ganze in Gesellschaft tun wollen, dann steht ein beinah schalldichter Partykeller zur Verfügung. Eine Party mit ca 50 Gästen haben wir auch schon organisiert. Zum Vergleich: On campus Housing ist viel teurer und sowohl Alkohol als auch nächtliche Partys sind untersagt... Wir haben zwei Küchen (eine davon mit Gasherd), eine Mikrowelle, eine Spülmaschine, eine Waschmaschine, einen Trockner, drei Kühlschränke und einen Gefrierschrank. Gut, nichts davon funktioniert so wie es soll und sowohl Geschirr als auch Töpfe und Pfannen sind in einem, nun ja, gebrauchten Zustand - euphemistisch ausgedrückt. Aber was solls, trotzdem super.
Einen Nachteil gegenüber dem Campus jedoch muss man anmerken: es ist (buchstäblich) eine Meile zu Fuß bis zur Uni erreicht hat. Es gibt zwar ein gratis Bussystem des Campus; die Busse fahren allerdings Umwege, die jegliche Zeitersparnis auffressen. Nichtsdestoweniger bin ich zufrieden mit der Entscheidung. Eine Party gab es bereits - und der größte Star war wohl das Haus.
Und auch meine Mitbewohner (zumindest die, mit denen ich Kontakt habe) sind nett und die länderspezifischen Eigenheiten interessant zu beobachten. So hat zum Beispiel fast jede Nation eigene Essgewohnheiten. Während sich der Holländer und der Deutsche oft große Portionen kochen, um für mehrere Tage versorgt zu sein (der Gefrierschrank ist riesig), kocht der Singapurese (??) mindestens zweimal am Tag komplett frisch. Die Saudi-Araber kochen dagegen überhaupt nicht - wohl weil sie es nie gelernt haben. Ebenfalls nicht besonders einfallsreich ist die Französin, die durchaus des Öfteren einfach nur Tomaten oder Spaghetti ohne irgendwas zum Abendessen verzehrt. Meine Favoritin dagegen ist die Koreanerin, die sich schon in ihrem Koffer mehr koreanische Lebensmittel als Anziehsachen mitgenommen hat und demnächst von ihrer Mutter noch einen Vorrat für einige Tage zugeschickt bekommt.
Doch zurück zum Haus: In umittelbarer Umgebung befindet sich auch noch der Gaslight-District - hier sind einige Bars und Läden, so zum Beispiel Skyline-Chili (landesweit bekannte Spezialität aus Cincinnati) und Graeters (atemberaubend leckeres amerikanisches Eis).

Das also als erster Überblick. To be continued...

Sonntag, 6. Januar 2013

Campus-Splitter 1

5 Tage bin ich jetzt hier - und in der Zeit ist unheimlich viel auf mich eingeprasselt. Das Meiste davon gibt nicht genug her für einen eigenen Blog-Eintrag, ist aber doch irgendwie erwähnenswert. Deshalb stelle ich hiermit eine neue Reihe vor: Die Campus-Splitter. Hier werden kleine, unterhaltsame und/ oder interessante Begebenheiten nacherzählt oder an Bildern verdeutlicht.



Ein kurzen Einblick in die Schwerpunkt-Setzung des chinesischen Staatsfernsehens bezüglich der USA lieferte eine asiatische Gaststudentin. Während eines Vortrags der Campus-Polizei stellte der Polizist die Zwischenfrage, was denn die häufigste Straftat auf dem Campus sei. Statt die offensichtliche Antwort des Diebstahls zu geben, meldete sich die Gaststudentin und stellte selbstsicher fest: "Shooting!".

Amerikanische Steckdosen sehen ständig erstaunt aus.


Der Campus ist gigantisch groß. Neben diversen Fast-Food-Restaurants gibt es auch Geschäfte, ein Bus-Nahverkehrssystem und ein riesiges Sportzentrum, dessen Benutzung für Studenten gratis ist. Auffallend sind jedoch vor allem die Sportstätten - so gibt es ein eigenes Baseball-, Fußball-, Basketball- und American-Football-Stadion. Letzteres dürfte von der Größe her durchaus für manchen Bundesligisten ausreichen. Und es befindet sich mitten auf dem Campus. Um unseren Advisor zu zitieren: "This is quite a good picture for American acadamic life: It all revolves around sports."

Man wird IMMER nach dem Ausweis gefragt, wenn man denn Alkohol erwerben will. Ob Supermarkt oder Bar spielt dabei keine Rolle; überall muss man nachweisen, dass man das 21. Lebensjahr vollendet hat. Wenn nicht, ist oft schon der Zutritt zu Pubs untersagt. Auf eine interessante Art und Weise wurde dieses Hindernis jedoch von einer jungen blonden Dame in einer College-Kneipe umgangen. Sie rief einfach quer durch den Raum: "I'm underaged! Who wants to buy me a drink?"